Prof. Falk Schwendicke diskutiert in diesem Interview die Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) in der Zahnmedizin. Er betont, dass KI-Systeme als Assistenztechnologien fungieren und nicht als vollständiger Ersatz für Zahnärzte gedacht sind.
KI-Anwendungen in der Zahnmedizin umfassen:
1. Bildanalyse: KI kann Röntgenbilder innerhalb von Sekunden analysieren und einen vollständigen Befund erstellen, was die Diagnostik unterstützt und die Dokumentation beschleunigt.
2. Patientenkommunikation: Farbige Visualisierungen durch KI-unterstützte Bildanalyse können die Erklärung von Befunden für Patienten erleichtern.
3. Administrative Aufgaben: In naher Zukunft könnten KI-Sprachmodelle Aufgaben wie Rezepte schreiben, Arztbriefe zusammenfassen und Abrechnungen übernehmen.
4. Erweiterte Realität: KI in Kombination mit AR-Brillen könnte es ermöglichen, DVT-Aufnahmen präzise auf die betrachtete Stelle zu projizieren, was in der Endodontie und Implantologie nützlich sein könnte.
5. Personalisierte Zahnmedizin: Zukünftig könnten systemmedizinische Ansätze und große Datensätze zu maßgeschneiderten Therapien und individualisierten Recallintervallen führen.
Prof. Schwendicke betont die Notwendigkeit einer Grundausbildung in KI für Zahnärzte, um kritisch damit umgehen zu können. Er sieht KI als Teamwork-Partner und nicht als Ersatz für den Zahnarzt.
Die Genauigkeit der KI-Systeme wird als vergleichbar mit der eines durchschnittlichen Zahnarztes beschrieben, wobei sie in manchen Bereichen sogar etwas besser sein können. Dennoch bleibt die Verantwortung und kritische Beurteilung beim menschlichen Zahnarzt.
Schwendicke empfiehlt Zahnärzten, sich aktiv mit KI auseinanderzusetzen, da Praxen, die diese Technologien früh einsetzen, zukünftig möglicherweise einen Vorteil haben werden.
Unser Schwerpunkt ist die Kommunikation mit Patienten